Universität Bonn

Landwirtschaftliche Fakultät

14. August 2024

Forschung in Hightech-Klimakammern Forschung in Hightech-Klimakammern

Für die Zukunft unserer Ernährung werden künftige Wachstumsbedingungen simuliert

Wie wachsen in Zukunft Feldfrüchte unter den verschärften Bedingungen des Klimawandels? Kommende Forschungsprojekte der Universität Bonn werden dazu das neue Klimakammer-Gewächshaus nutzen, in dem Temperatur, Feuchtigkeit und Licht mit höchster Präzision für Experimente eingestellt werden können. Jetzt wurde dieser neue, an der Landwirtschaftlichen Fakultät errichtete Klimakammer-Gewächshaus-Komplex auf 656 Quadratmetern eingeweiht, den Forschende aus mehreren Fakultäten nutzen werden.

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Pflanzen werden maßgeblich durch die Temperatur beeinflusst. Jede Kulturpflanzenart hat einen Temperaturbereich, in dem sie optimal gedeiht, Weizen zum Beispiel zwischen 10 und 25 °C, Mais ist hitzetoleranter. Wird das Temperaturoptimum verlassen, kommt es zu Qualitäts- und Ertragsverlusten. Zu Risiken wie Pflanzenkrankheiten und Schadorganismen infolge der Temperaturveränderungen kommen immer öfter Trockenheit, Starkregen, Hagel und Stürme hinzu, die sich auf die Pflanzen und die landwirtschaftliche Produktion auswirken. Darauf muss sich die Landwirtschaft vorbereiten.

Für diesen Anpassungsprozess forschen Wissenschaftler an den genetischen und physiologischen Prozessen von Mais, Gerste, Weizen, Reis, Zuckerrübe, Kartoffel und Tomate, um „klimafitte“ Pflanzensorten zu erzeugen. Notwendig sind präzise und reproduzierbare Anbaubedingungen in Klimakammern durch genaue Regulation der Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftzirkulation, Lichtintensität sowie Lichtqualität. Mit den neuen Gewächshäusern und Klimakammern gibt es dies alles jetzt an der Uni Bonn, beispielsweise zum UV-Stress oder zum Klimawandel. Durch die neuen Klimakammern kann in Experimenten geschaut werden, wie sich die voraussichtlich künftigen Bedingungen auf die Pflanzen auswirken: eine Versuchsanlage für hochklassige Forschung. 
In Glas-Gewächshaus-Kabinen werden die Pflanzen vorgezogen, die dann in einer der Klimakammern eingesetzt werden. Ein nachhaltiges Energiekonzept, bestehend aus Energieschirm und Wärmerückgewinnung, sorgt dafür, dass die Abwärme der Klimakammern zur Heizung der Gewächshäuser genutzt werden kann.

"In diesem Klimakammer-Komplex wird die transdisziplinäre Forschung der gesamten Universität Bonn wieder einen wichtigen Schritt voran gebracht. Ich finde das großartig und danke allen, die das in der Landwirtschaftlichen Fakultät und in weiteren Teilen unserer Universität möglich gemacht haben", erklärt der Rektor der Uni Bonn, Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Hoch.

 


 

... zur Pressemitteilung der Universität Bonn:

www.uni-bonn.de | 15.08.2024

 

... mehr zum Thema:

www.wdr.de | 14.08.2024

www.ga.de | 14.08.2024

www.kabinett-online.de | 09.08.2024

  


 

Durch einstellbare Parameter hinsichtlich Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit und Temperatur lassen sich spezielle Umgebungsbedingungen simulieren, mit denen das Wachstum der Pflanzen erforscht werden kann.
Durch einstellbare Parameter hinsichtlich Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit und Temperatur lassen sich spezielle Umgebungsbedingungen simulieren, mit denen das Wachstum der Pflanzen erforscht werden kann. © Volker Lannert | Uni Bonn
Vorziehen für die Klimakammer
Vorziehen für die Klimakammer © Volker Lannert | Uni Bonn
Einzug in die Klimakammer
Einzug in die Klimakammer © Volker Lannert | Uni Bonn
Klimabedingungen herstellen
Klimabedingungen herstellen © Volker Lannert | Uni Bonn
Wachstum beobachten
Wachstum beobachten © Volker Lannert | Uni Bonn
Bedingungen überprüfen
Bedingungen überprüfen © Volker Lannert | Uni Bonn
Wachstum in der Klimakammer sichten
Wachstum in der Klimakammer sichten © Volker Lannert | Uni Bonn
Eröffnung der Klimakammer
Eröffnung der Klimakammer - Planungs-Beteiligte (v.l.n.r): Prof. Dr. Frank Hochholdinger; Dr. Birgit Hoegen, Dekanat; Dr. Christa Lankes , Dienstleistungsplattform Pflanzenversuche; Dr.-Ing. Burkhard von Elsner, Sachverständiger für Gartenbautechnik © Volker Lannert | Uni Bonn
Begrüßung durch Dekan Heiko Schoof
Begrüßung durch Dekan Heiko Schoof © Volker Lannert | Uni Bonn
Dekan Heiko Schoof und Rektor Michael Hoch im Gespräch
Dekan Heiko Schoof und Rektor Michael Hoch im Gespräch © Volker Lannert | Uni Bonn
Staunende Besucher bei der Führung durch die Klimakammern
Staunende Besucher bei der Führung durch die Klimakammern © Volker Lannert | Uni Bonn

 

Die Core Facility bietet den Forschenden 12 hochmodernen Klimakammern, zehn für den Sicherheitsstandard S1 und zwei für den Sicherheitsstandard S2; so besteht hohe Flexibilität und Sicherheit bei der Realisierung der Experimente. Die Core Facility "Klimakammern" wird innerhalb des Bonn Technology Campus (BTC) von der Dienstleistungsplattform für Pflanzenversuche betrieben, einer Organisationseinheit der landwirtschaftlichen Fakultät. 

Ansprechpartnerin DLP-Geschäftsstelle:
Dr. Alina Klaus, klaus@uni-bonn.de

Weitere Information zu den Klimakammern

 

Der Klimakammer-Gewächshaus-Komplex wurde mit insgesamt rund sieben Millionen Euro gemeinsam finanziert von der Universität Bonn, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, der  Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen eines Großgeräteantrags sowie vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

 

Prof. Dr. Heiko Schoof
Dekan der Landwirtschaftlichen Fakultät der Uni Bonn 
E-Mail: fakultaetsmanagement@lwf.uni-bonn.de

Prof. Dr. Frank Hochholdinger
INRES - Crop Functional Genomics
E-Mail: hochholdinger@uni-bonn.de

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