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Datum: 16.03.2019

Innovations-Campus Bonn (ICB) im Aufbau Der ICB ist die zentrale Schnittstelle für Themen rund um Nachhaltigkeit in der Wissenschaft.

Das Thema Nachhaltigkeit ist für die Zukunftsfähigkeit von Mensch und Umwelt von elementarer Wichtigkeit. Die zentrale Frage lautet, wie die Menschheit mit den ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen des Erdsystems – lokal und global – so umgehen kann, dass nachkommende Generationen nicht nur keine Nachteile erleiden, sondern sich ihnen neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen, an denen die ganze Erdbevölkerung teilhaben kann.

 Prof. Pude und Prof. Rhyner

Der Innovations-Campus Bonn ist ein Projekt der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung, die 2017 von BICC (Bonn International Center for Conversion), dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE), der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS), dem Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) sowie der Universität Bonn und dem Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) gegründet wurde. Der ICB zielt darauf ab, die in Bonn vorhandenen wissenschaftlichen Spitzenkompetenzen in der Nachhaltigkeitsforschung zu bündeln und mit neuen Komponenten zu einem einzigartigen globalen Wissenschaftszentrum auszubauen.

Nachhaltigkeitsforschung soll im direkten Austausch und Dialog mit Politik, Gesellschaft und Wirtschaft von der lokalen bis hin zur globalen Ebene hin stattfinden.Drei Forschungsschwerpunkte bilden den thematischen Anfangspunkt dafür:

 

  • Digitalisierung und Künstliche Intelligenz: Beide Bereiche werden in den kommenden Dekaden Weltwirtschaft und internationale Arbeitsteilung sowie Gesellschaft, Politik, Ordnungssysteme und das Denken der Menschen sowie seine Arbeitswelt fundamental verändern. Dabei sind die Zusammenhänge zwischen Digitalisierung, KI und Nachhaltigkeit vor allem durch hohe Unsicherheiten, hohe Veränderungsgeschwindigkeiten, große Wissensdefizite und vielfältige Gestaltungsherausforderungen gekennzeichnet. Die SDGs mit der Agenda 2030 haben die Dynamik und die tiefgreifenden Veränderungsprozesse durch Digitalisierung und AI nicht antizipiert, sondern erwähnen nur zuweilen die Chancen von „Informations- und Kommunikationstechnologien“ und die Digitale Ungleichheit. Hier setzt die Bonner Nachhaltigkeitsforschung an.
  • Mobilität und Migration: Bei der geographischen Migration und Mobilität sind zunächst die klassischen Faktoren zu nennen, wie Konflikte, ökonomische Krisen und Veränderungen, Katastrophen und in Zukunft vermutlich klimabedingte Umweltveränderungen. Viele dieser Faktoren führen gegenwärtig zu massiven transnationalen Wanderungsbewegungen (u.a. Flucht, Arbeitswanderung). Die zweite wichtige Dimension der Mobilität ist die soziale in vertikaler Form (sozialer Aufstieg) sowie in lateraler Hinsicht, indem ein normales Berufsleben immer vielfältiger wird. Wissenschaftlich-technische Fortschritte, welche die sozialen Ordnungen fundamental ändern und der Menschheit bzgl. ihrer geographischen und sozialen Mobilität grundlegend neue Möglichkeiten bieten, stellen diese Mobilität vor entscheidende neue Herausforderungen. Diese vielfältigen Interaktionen zwischen verschiedenen Dimensionen der Mobilität, aber auch mit den wissenschaftlichen-technologischen Entwicklungen, sind bisher zu wenig oder gar nicht Gegenstand der Nachhaltigkeitsforschung. Soziale und räumliche Mobilität stellen in direkter Korrespondenz mit nahezu allen SDG-Zielen wichtige Voraussetzungen für die Schaffung von Nachhaltigkeit dar.
  • Bioökonomie: Die Zukunft der Menschheit wird zum großen Teil von einem zuverlässigen und sicheren Zugang zu Nahrung und der nachhaltigen Nutzung von Energie, Wasser und Rohstoffen abhängen. Mit Blick auf den Klimawandel und sich verknappende Ressourcen spielen dabei erneuerbare Quellen und deren Basis eine zentrale Rolle. Die Bioökonomie sucht nach Lösungen für diese Herausforderungen und Zielkonflikte. Mensch und Natur müssen neu in Einklang gebracht werden. Bei der Bioökonomie handelt es sich um ein Kernkonzept der Transformation. Deutschland nahm 2010 mit seiner Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie weltweit eine führende Rolle in der Bioökonomie-Politik ein. In den Empfehlungen des Higtech - Forums der Bundesregierung 2017 ist die Bioökonomie unter den sechs wichtigsten Zukunftsthemen platziert. Das Konzept der Bioökonomie hat in den vergangenen zehn Jahren weltweit an politischer Dynamik und Bedeutung gewonnen. Seit 2005 verankerten mehr als 50 Länder die Bioökonomie in ihren politischen Strategien. Das zur Zeit im Aufbau befindliche Exzellenz-Cluster "PhenoRob" an der Universität Bonn hat prägnante Verbindungen zu diesem Thema.

 

Der ICB stärkt die Position Bonns als Ort, in dem eine inklusive und nachhaltige Zukunft vorgedacht wird - sowohl auf der lokalen und regionalen als auch auf der nationalen und globalen Ebene.

Wissenschaftlich geleitet wird die Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung / ICB durch Prof. Dr. Jakob Rhyner, ehemals Vize-Rektor der Universität der Vereinten Nationen in Europa und Direktor des Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen. Er hat zudem an der Landwirtschaftlichen Fakultät die Professur für Globalen Wandel und Systemische Risiken inne.

Für Fragen und Informationen zur Bonner Allianz und dem Innovations-Campus Bonn (ICB) wenden Sie sich gerne an:

 

... weiterlesen:

Universität Bonn | Rundschreiben 2019-22 | 15.03.2019

  www.bonn-alliance.uni-bonn.de | 15.03.2019

   www.facebook.com/bonnalliance | 15.03.2019

   https://twitter.com/bonnalliance | 15.03.2019

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